Walz

Was ist das?

Die traditionelle Walz - auch Gesellenwanderschaft genannt - ist eine uralte Tradition und war früher die Voraussetzung, um Meister werden zu können. Heute ist das zwar nicht mehr der Fall, aber die Tradition weiterzuführen begeistert Jahr für Jahr wieder neue junge Leute.

Sie besteht im Wesentlichen daraus, dass man die Welt bereist und dabei immer mal wieder in Betrieben seiner Wahl arbeitet und sich damit einerseits beruflich weiterbildet und ausprobiert und andererseits ungebunden reisen kann.

Momentan sind schätzungsweise zwischen 500 und 600 Wandergesellen unterwegs. Dabei gilt eine Mindestreisezeit von 3 Jahren und einem Tag, doch den meisten Gesellen gefällt es so gut, dass sie einige Monate/ Jahre länger unterwegs sind. Am bekanntesten ist den meisten Menschen das Bild des reisenden männlichen Zimmermannes, dieses ist jedoch längst veraltet. Heutzutage sind ca. 1/3 der Wandernden weiblich und es sind auch jegliche Handwerke auf der Straße anzutreffen. Auch im Lebensmittelgewerk werden es immer mehr Gesellen, welche die Reiselust gepackt hat und wissen wollen, wie ihr Handwerk in anderen Ländern ausgeführt wird.

 

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

- eine abgeschlossene Berufsausbildung im Handwerk haben

- zu Beginn der Wanderschaft unter 30 Jahre alt sein

- Kinderlos und unverheiratet sein

- Keine Schulden angehäuft haben

- Keine Vorstrafen besitzen

Das sind die grundlegenden Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. Einige kleine bzw. schachtspezifische Unterschiede gibt es noch zusätzlich.

 

Welche Reisemöglichkeiten habe ich als Handwerker/in im Lebensmittelhandwerk?

1. Freireisend unterwegs sein

2. Im Schacht reisen (Schächte sind ähnlich wie Vereine organisiert) zur Auswahl stehen: Die Vereinigten Löwenbrüder und Schwestern Europas (VLE) sowie der freie Begegnungsschacht (FBS).

Mehr Informationen zum VLE und FBS findest du auf deren Websites und per Email. 

V.L.E. Website: https://www.loewengeschwister.eu/    Email: loewengeschwister@web.de 

FBS: Email: fbs-intri@tutanota.com 

Zu den Freireisenden kannst du nur persönlich Kontakt aufnehmen, da diese nicht organisiert reisen und es somit keine Anlaufstelle für den Erstkontakt gibt. 


Bin ich dann nur alleine unterwegs?

Nein, man muss sich in diesem neuen Leben erst einmal zurechtfinden. Deshalb begleitet dich die ersten 1-3 Monate dein/deine sogenannte Altgesellin/ Exportgesellin. Du lernst alles, um bestmöglich auf der Straße unterwegs zu sein. 

Während des weiteren Reisens kannst du auch jederzeit mit anderen Wandergesellen Reisen, das ist ganz dir überlassen. Manche bevorzugen die absolute Freiheit sich mit niemandem absprechen zu müssen andere freuen sich darüber, gemeinsam Erinnerungen zu schaffen. 


Wie komme ich in Kontakt mit Wandergesellen?

„Wer uns finden will, der wird uns finden“. Einfach gesagt, aber so ist es. Meistens führt der Zufall dazu, dass man aufmerksam auf die Walz wird. 

Vielleicht ist gerade in diesem Moment ein Geselle bei dir in der Stadt, doch du weißt es nicht. 

Geh aufmerksam durch die Stadt, Auffahrten zu größeren Straßen sowie Ortsausgänge sind beliebte Stellen, an denen Gesellen stehen und auf eine Mitfahrgelegenheit warten. 


Dein Interesse ist geweckt und du hast noch mehr Fragen, dann stell diese doch direkt im Zuge einer Gesellenveranstaltung an einen reisenden Wandergesellen. Wo diese stattfinden? Das ist immer unterschiedlich. Aktuelle Informationen zu Treffen von Wandergesellen kannst du bei den Emailadressen des VLEs sowie des FBS und unter oben stehender Emailadresse erfragen und du wirst bestimmt eine Antwort erhalten.